Arten von Tauchfärbungen
Beizenfärbung (additive Farbstoffe)
Farbstoffe: besonders alle Gelbfärbungen, Blauholz, Cochenille, Färberkrapp usw.
Anwendung: Cellulosefasern, besonders Proteinfasern
Spezielle Säurefarbstoffe werden auf das mit Chrom, Eisen, Kupfer oder Aluminiumsalzen gebeizte Färbegut aufgebracht. Ein abschliessendes Löschbad mit 1 TL Kalk (Calciumcarbonat) bildet einen Farblack, der die Farbe intensiver und lichtbeständiger macht.
Direkt-ohne-Beizenfärbung (substantive Farbstoffe)
Farbstoffe: Wallnussschale, Catechu (Gerber-Akazie), Henna
Anwendung: Proteinfasern, besonders Wolle
Zu dieser Gruppe gehören verschiedene Färbeprozesse (Säure-, Alkali- und Oxydations-Färbungen). Bei allen Färbungen wird keine Beize verwendet, sie entwickeln sich langsam über lange Zeit und produzieren keine waschfesten Ergebnisse, die Farbstoffe können sich in heissem Wasser wieder lösen. Hauptsächlich verbinden sich dabei die Farbstoffe direkt mit den Fasern über Affinität und elektrische Anziehung. Cellulosefasern besitzen nicht so viel elektrische Eigenspannung wie Proteinfasern, im Besonderen Wolle. Eine andere Methode sind One-Bath-Acid-Dyes (Michel Garcia) mit z.B. Granatapfelschale, Henna, Walnussschale, Ampferwurzel, Rhabarberwurzel, Lac, Cochenille oder Färberkrapp. Dabei werden Farbsud, Gallotannine und Essig- oder Zitronensäure gemeinsam in einem Färbebad angewendet.
Küpenfärbung (Untergruppe der substantiven Farbstoffe)
Farbstoffe: Indigo, Färberwaid, japanischer Färberknöterich, Purpur
Anwendung: Proteinfasern (warm), besonders Cellulosefasern (kalt und warm)
Der gelben Zuckerverbindung Indican in der Indigopflanze wird durch Verküpung (Reduktion) Sauerstoff entzogen, dadurch wird die Vorform des Farbstoffs Indigo zuerst einmal wasserlöslich gemacht. Das geschieht mit Hilfe von zwei Reduktionsmitteln – Natriumdithionit und Natronlauge – durch die wird Indican in das wasserlösliche Salz Indigoweiß umgewandelt. Anschliessend entsteht durch den Oxidationsprozess an der Luft der blaue Farbstoff Indigo, der gleichzeitig durch diesen Vorgang verlackt und so an den Textilfasern fixiert wird.
Entwicklungsfärberei
Farbstoffe: Anthocyane
Anwendung: Protein- und Cellulosefasern
Hier handelt es sich um eine Zusatz- oder Nachbehandlung mit sauren oder basischen Hilfsstoffen. Durch die Veränderung des pH-Werts werden Farben manipuliert. Dieser Prozess bleibt nach der Färbung aktiv und die Farbstoffe werden nicht an die Fasern fixiert. Es muss zusätzlich gebeizt werden.