Calciumcarbonat (CaCO3, kohlensaurer Kalk, Kreide) neutralisiert und fixiert Aluminiumacetat auf Cellulosefasern, wenn nicht mit Tannin vorbehandelt wurde. Manche Färbungen (Ginster, Krapp, Reseda) kann man damit verstärken.
Im Färbebad kann Weinsteinrahm rötliche und bläuliche Farben intensivieren. Andere Farben stumpft es ab.
Natriumacetat (C2H3NaO2) ist ein saures, farbloses Salz. Man verwendet es um Aluminiumacetat und Eisenacetat herzustellen.
Natriumcarbonat (Na2CO3, Calciniertes Soda, Waschsoda) ist stark alkalisch, entfettend, leicht bleichend, in Wasser leicht reizend. Es kann für Cellulosefasern verwendet werden, ausgenommen Leinen, nicht für Wolle und Seide. Durch Soda werden Fette und Verschmutzungen entfernt. Durch heißes Wasser quellen die Fasern auf, rauen auf, dabei vergrößert sich die Oberfläche.
Natriumbicarbonat (NaHCO3, Natriumhydrogencarbonat, Natron, Speisesoda) ist schwächer alkalisch wie Natriumcarbonat, wirkt also milder.
Pottasche (K2CO3, Kaliumcarbonat) ist stark alkalisch und wird ähnlich wie Natriumcarbonat verwendet. Es wurde ursprünglich aus Pflanzenasche gewonnen.
Tara (Caesalpinia spinosa fructus) ist ein pflanzlicher Gerbstoff mit einem hohen Anteil an Gallotanninen. Durch Vorbehandeln mit Tara wird Aluminiumacetat in den Cellulosefasern gebunden. C. Ellis empfiehlt, Baumwolle kalt mit Tara vorzubehandeln und anschliessend kalt zu beizen. Wird Tara erhitzt, kann es oxidieren.
Allgemein zu Tanninen
Tannine sind Farbstoffe. Es gibt drei Arten von Tanninen: Gallotannine, Ellagictannine und kondensierte Tannine. Pflanzen mit einem hohen Anteil an Gallotannin, wie Gallapfel, Sumac (Essigbaumblätter) und Tara, können unterstützend für Beizen verwendet werden. Sie eignen sich besonders für die Nachbehandlung mit Eisen, weil sie durch Eisen nachdunkeln.
Weniger oder andere Tannine, sowie überwiegend andere Farbstoffe enthalten Schwarztee, Rosmarin, Thymian, Lavendelblätter, Avocado, Brennessel, Erlenzapfen, Granatapfelschale, Zwiebelschale, Eukalyptusblätter, Rinden und Blätter von Laubbäumen (Erle, Eiche, Weide). Tannine lösen sich durch Temperaturen über dem Siedepunkt. Stärker konzentrierte Tanninlösungen erzeugen dunklere Farben, schwächere Dosierungen strahlendere.
Weizenkleie verwendet man wegen ihrer Enzyme, um stärkehaltige Imprägnierungen von Baumwollstoffen zu lösen, die mit Soda nicht entfernt werden können. In Kombination mit Calciumcarbonat verstärkt sie bestimmte Färbungen (Krappwurzel).